Gemeinsam gegen Rechts. Für Demokratie & Vielfalt.

Ausstellung: Travelling Back. Blickwechsel auf eine Expedition von München nach Brasilien im 19. Jahrhundert

Aktuelles Spiegelcover beschwört die Geister der Pogrome der neunziger Jahre zurück

Gemeinsame Presseerklärung der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD), Decolonize Berlin e.V. und AFROTAK TV cyberNomads

Veranstaltungsreihe: SICHTBAR.SCHWARZ? Repräsentation zählt

Im Rahmen der Internationalen UN-Dekade für Menschen afrikanischer Abstammung (2015 – 2024) Die von Modupe Laja kuratierten Veranstaltungen sind Teil des Rahmenprogramms „SICHTBAR.SCHWARZ? Representation matters“ sowie der Ausstellung „Black faces in white? space“ von Thabo Thindi in der Galerie Einwand … Continue reading

Podiumsdiskussion mit Ausstellungseröffnung

Koloniale Spuren in München und Bayern – Stadtgesellschaften und neue Dynamiken? Donnerstag, 19. Oktober, 18.00 bis 19.30 Uhr Technische Universität München, Arcisstr. 21, 80333 München Hörsaal 0540 [Gebäude 5 EG, Eingang von der Luisenstraße her] Immer mehr koloniale Spuren werden … Continue reading

Open Call for Contributions/Participation

Call for contributions: Decolonial figures in the history of German democracy

We cordially invite you to participate in our initiative to research and recognise decolonial personalities in the history of German democracy. Over the past centuries, numerous people from different backgrounds have made significant contributions to the development and promotion of democratic values in Germany. Unfortunately, the stories and achievements of many decolonial personalities have often been overshadowed. The person- and place-related appreciation of German democratic history is selective, and a critical examination of colonial references is lacking. This applies, among others, to the Paulskirche, which plays a prominent role in the project “Places of the History of Democracy” and whose anniversary gives rise to the event “Frankfurt Days of Democracy”which occurred in May 2023. We have criticised the “100 Heads of Democracy” project for being selective in its culture of remembrance and excluding other BIPoC (Black, Indigenous and Person of Colour) personalities apart from the Black German activist May Ayim. Insufficient engagement also refers to the previous representation of colonial history in published texts. We see German colonialism as a central part of German national history and thus interwoven with the development of democracy in the country.

Thus, Frankfurt Postkolonial has proposed a post- and decolonial intervention in the context of the Paulskirche anniversary with our project “Dekoloniale Persönlichkeiten der Demokratie”. On our website we have gathered a number of personalities who have made and continue to make an anti- and decolonial as well as anti-racist contribution to an expanded understanding of democracy in German history and the present. We present these personalities as “decolonial personalities of democracy” with a portrait and a short biography on the homepage and thereby want to remind of their struggle against colonialism, imperialism and racism. However, the list of personalities is not complete and will be constantly extended by contributions from anti-racist, post- and decolonial networks and initiatives. We hope that this project will help to shed light on those people who are involved in the past, present and future of German democracy, but who are often faded out or ignored. Our aim is to fill these gaps and raise awareness of the significant contributions that decolonial figures have made to democratic development in Germany. We want to make their stories and achievements visible in order to create a broader awareness and recognition of their important contributions.

We are looking for contributions that will help us research, document and share these personalities and their role in the German history of democracy. We encourage you to contribute your own ideas and suggestions and help us gather a wide range of perspectives and personalities who have been involved in the democratic process over the course of German history. Regardless of your background, expertise or level of experience, you are welcome to share your insights and knowledge with us.

Please submit your contributions by [date]. Send your proposals, research papers or completed contributions to ffm@postkolonial.net. We will carefully review and select your contributions to create a diverse and comprehensive collection of decolonial figures in German democratic history.

Together, we can help promote a more balanced and inclusive understanding of the German history of democracy and highlight the important contributions of decolonial personalities throughout history.

Offener Aufruf zur Einreichung von Beiträgen/Beteiligung

Aufruf zur Einreichung von Beiträgen: Dekoloniale Persönlichkeiten in der Geschichte der deutschen Demokratie

Wir laden Sie herzlich ein, sich an unserer Initiative zur Erforschung und Würdigung dekolonialer Persönlichkeiten in der deutschen Demokratiegeschichte zu beteiligen. In den vergangenen Jahrhunderten haben zahlreiche Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung und Förderung der demokratischen Werte in Deutschland geleistet. Leider sind die Geschichten und Leistungen vieler dekolonialer Persönlichkeiten oft in den Hintergrund getreten. Die personen- und ortsbezogene Würdigung der deutschen Demokratiegeschichte ist selektiv, und es fehlt eine kritische Auseinandersetzung mit kolonialen Bezügen. Dies gilt unter anderem für die Paulskirche, die im Projekt “Orte der Demokratiegeschichte” eine prominente Rolle spielt und deren Jubiläum Anlass für die “Frankfurter Tage der Demokratie”, die im Mai 2023 stattgefunden hat. Wir haben das Projekt “100 Köpfe der Demokratie” dafür kritisiert, dass es in seiner Erinnerungskultur selektiv ist und neben der Schwarzen deutschen Aktivistin May Ayim weitere BIPoC (Black, Indigenous and Person of Colour) Persönlichkeiten ausschließt. Unzureichendes Engagement bezieht sich auch auf die bisherige Darstellung der Kolonialgeschichte in veröffentlichten Texten. Wir sehen den deutschen Kolonialismus als einen zentralen Teil der deutschen Nationalgeschichte und damit verwoben mit der Entwicklung der Demokratie in diesem Land.

Daher hat Frankfurt Postkolonial mit unserem Projekt “Dekoloniale Persönlichkeiten der Demokratie” eine post- und dekoloniale Intervention im Kontext des Paulskirchenjubiläums vorgeschlagen. Auf unserer Website haben wir eine Reihe von Persönlichkeiten versammelt, die einen anti- und dekolonialen sowie antirassistischen Beitrag zu einem erweiterten Demokratieverständnis in der deutschen Geschichte und Gegenwart geleistet haben. Wir stellen diese Persönlichkeiten als “dekoloniale Persönlichkeiten der Demokratie” mit einem Portrait und einer Kurzbiographie auf der Homepage vor und wollen damit an ihren Kampf gegen Kolonialismus, Imperialismus und Rassismus erinnern. Die Liste der Persönlichkeiten ist jedoch nicht vollständig und wird ständig durch Beiträge von antirassistischen, post- und dekolonialen Netzwerken und Initiativen erweitert. Wir hoffen, dass dieses Projekt dazu beiträgt, Licht auf jene Menschen zu werfen, die an der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der deutschen Demokratie beteiligt sind, die aber oft ausgeblendet oder ignoriert werden. Unser Ziel ist es, diese Lücken zu schließen und das Bewusstsein für die bedeutenden Beiträge zu schärfen, die dekoloniale Persönlichkeiten zur demokratischen Entwicklung in Deutschland geleistet haben. Wir wollen ihre Geschichten und Errungenschaften sichtbar machen, um ein breiteres Bewusstsein und Anerkennung für ihre wichtigen Beiträge zu schaffen.

Wir suchen nach Beiträgen, die uns helfen, diese Persönlichkeiten und ihre Rolle in der deutschen Demokratiegeschichte zu recherchieren, zu dokumentieren und zu vermitteln. Wir ermutigen Sie, Ihre eigenen Ideen und Vorschläge einzubringen und uns zu helfen, ein breites Spektrum an
Perspektiven und Persönlichkeiten zu sammeln, die im Laufe der deutschen Geschichte am demokratischen Prozess beteiligt waren. Unabhängig von Ihrem Hintergrund, Ihrem Fachwissen oder Ihrer Erfahrung sind Sie herzlich eingeladen, Ihre Erkenntnisse und Ihr Wissen mit uns zu teilen.

Bitte senden Sie Ihre Vorschläge oder fertigen Beiträge (circa 500 Wörter) an ffm@postkolonial.net. Wir werden Ihre Beiträge sorgfältig prüfen und auswählen, um eine vielfältige und umfassende Sammlung von dekolonialen Persönlichkeiten der deutschen Demokratiegeschichte zu erstellen.

Gemeinsam können wir dazu beitragen, ein ausgewogeneres und umfassenderes Verständnis der deutschen Demokratiegeschichte zu fördern und die wichtigen Beiträge dekolonialer Persönlichkeiten in der Geschichte hervorzuheben.

Anton de Kom

Geboren wurde Cornelis Gerard Anton de Kom 1898 in Paramaribo, der Hauptstadt des südamerikanischen Landes Suriname. Er wuchs im Arbeiterviertel Pontewerfstraat auf und besuchte eine weiterführende Schule, die er mit einer Art Mittleren Reife (Meer Uitgebreid Lager Onderwijs, MULO) abschloss. Nach einer kurzen Bürotätigkeit arbeitete er als Buchhalter bei der Gummifirma Balata Compagnie. Schon bald begann er, die Interessen der Kautschukzapfer, sogenannte Balata-Bleeders, gegenüber der Geschäftsführung zu vertreten, was ihm den Spitznamen „Papa De Kom“ einbrachte. Die erlebte Ungleichheit und Ausbeutung im Kolonialismus sollten den politischen Aktivisten und Publizisten zeitlebens beschäftigen. Sein Vater Adolf Damon de Kom arbeitete zunächst als Goldschürfer und später zusammen mit seiner Frau Judith Jacoba Dulder als Landwirt. De Koms Großeltern hatten die Versklavung noch am eigenen Leib erfahren. Erst 1863 war das Sklaverei-Regime in Suriname abgeschafft worden. Der Familienname ist eine Umkehrung von Mok, dem Namen des früheren Besitzers. Die Niederländer kolonisierten die südamerikanische Region Suriname seit 1667, verschleppten zahllose Menschen aus Westafrika, die dort Zuckerrohr, Tabak und Kaffee anbauten und ernteten. Später wurden auch Arbeiter aus Java, Indien und China ins Land geholt. Die Plantagenwirtschaft und die Sklaverei hinterließen tiefe Spuren in der Gesellschaft, die bis 1975 von den Niederlanden kolonisiert worden war.

Zu Beginn der 1920er Jahre reiste de Kom in die Niederlande, absolvierte in Den Haag einen einjährigen Dienst im Regiment Huzaren, wo er nicht nur als einziger Schwarzer Aufmerksamkeit erregte, sondern auch wegen seiner antikolonialen Haltung. Während seiner Arbeit in der Kaffee-, Tee- und Tabakbranche trat er der Liga tegen Imperialisme en Koloniale Overheersching (Liga gegen Imperialismus und koloniale Vorherrschaft) bei, einer Organisation, die sich für die Unabhängigkeit aller niederländischen Kolonien einsetzte. Unter dem Pseudonym Adek – Anton de Kom – schrieb er in der Zeitschrift Links Richten. 1926 heiratete er Petronella Catharina Borsboom. 1927 nahm er nicht nur an dem International Congress against Colonial Opression and Imperialism in Brüssel teil, sondern wurde auch das erste Mal verhaftet.

Im Dezember 1932 reiste er mit seiner Familie nach Suriname und eröffnete im Haus seiner verstorbenen Eltern ein Beratungsbüro für hilfesuchenden Arbeiter aus Suriname, Indonesien und Indien. Gleichzeitig versuchte er die Menschen darin zu unterstützen, sich zu organisieren und eigene Strategien gegen Ausbeutung und Armut zu entwickeln. 1933 verhaftete die niederländische Kolonialverwaltung den Publizisten und antikolonialen Organizer. Zahlreiche Menschen versammelten sich und forderten seine Freilassung. Ohne Gerichtsurteil schob man de Kom und seine Familie nach Amsterdam ab.

In dieser Zeit entstand das Buch Wir Sklaven von Suriname, für das er bereits viele Jahre lang recherchiert hatte. Es erschien 1934 in einer zensierten und erst 1971 in einer unzensierten niederländischen Ausgabe. Zunächst durfte es in Suriname sowie den anderen holländischen Kolonien überhaupt nicht vertrieben werden. De Kom berichtet darin vom blutigen Gewaltregime der weißen Herren aus Europa. Und er beschreibt, wie sich Versklavte gegen die undemokratischen Verhältnisse auflehnten, wie sie flohen und Widerstandsgruppen gründeten. Darüber hinaus widmet er sich den zeitgenössischen Themen rund um Armut und Ungleichheit. Das Werk zählt zu den ersten Büchern, das von Nachfahren versklavter Menschen und aus antikolonialer Sicht karibische Geschichte beschreibt – ähnlich wie das 1938 veröffentlichte Buch The Black Jacobins des Historikers C. L. R. James aus Trinidad und Tobago zur Haitianischen Revolution 1791–1804.

1940 besetzte die deutsche Wehrmacht Holland und verbot das antikoloniale Buch. Anton de Kom schloss sich dem holländischen Widerstand gegen das NS-Besatzungsregime an, wurde aber 1944 verhaftet und in das Konzentrationslager (KZ) Kamp Vught (Herzogenbusch) gebracht. Von dort wurde er wie viele andere holländische politische Gefangene zu Zwangsarbeit erst ins KZ Sachsenhausen, dann ins KZ Neuengamme bei Hamburg verschleppt, wo er am 24. April 1945 im Lager Sandbostel starb – kurz vor der Befreiung durch die britische Armee.
In Deutschland kennt man seinen Namen kaum –  in Suriname sehr wohl.

von Anke Schwarzer

Quellen:

  • Anton de Kom: Wir Sklaven von Suriname. Transit Buchverlag, Berlin 2021

Das postkoloniale Frankfurt – Demokratie erinnern und gestalten

Panel-Diskussion mit Vorstellung des Projektes „Dekoloniale Persönlichkeiten der Demokratie“

16.05.2023 – 19:30 Uhr
medico-Haus, Lindleystraße 15, 60314 Frankfurt

Teaser

Anlässlich des Jubiläums zu 175 Jahre Deutsche Nationalversammlung Paulskirche in Frankfurt findet vom 18. – 21.05.2023 das städtische Paulskirchenfest statt und das Netzwerk Paulskirche organisiert vom 12. bis 17. Mai die Frankfurter Tage der Demokratie, im Rahmen derer sich dezentral in Frankfurt mit demokratischer Mitbestimmung auseinandergesetzt wird. Demokratische Teilhabe, Erinnerungskultur und die Gestaltung von Prozessen waren und sind geprägt von Ein- und Ausschlüssen entlang von gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Mirrianne Mahn, Dr. Onur Suzan Nobrega und Jeanne Nzakizabandi werfen einen post- und dekolonialen Blick auf diese Themen, moderiert von Aisha Camara als Teil eines Projektes, das wegweisende Stimmen im Diskurs hervorhebt.

Thesen

1. Konzept und Diskurs von Demokratie in Deutschland

Demokratie als Konzept und Diskurs ist immer im Wandel und Ausdruck einer hegemonialen Erzählung in Deutschland. Dabei kommen jedoch wichtige Aspekte wie demokratische Entwürfe außerhalb Deutschlands, die globalen Einflüsse auf die Entwicklung von Demokratie in Deutschland sowie Deutschlands Rolle in der Untergrabung demokratischer Bestrebungen weltweit (damals und heute) zu kurz. Darüber hinaus spielt die Vorstellung des Eigenen und seiner selbst als demokratisch und mit demokratischer Tradition eine wichtige Rolle in der Abgrenzung zu Anderen, funktioniert damit als ein zentrales Element von Rassismus. Eine de- oder postkoloniale Perspektive auf Demokratie in Deutschland beleuchtet diese Aspekte und trägt zu einer Erweiterung bzw. Neukonzeption des Konzepts bei.

  • Was ist bei der Diskussion von ‘Demokratie’ wichtig? Was fehlt bisher?
  • Wie kann eine de- oder postkoloniale Perspektive auf unsere Demokratie aussehen?
  • Kann mit dem Konzept ‘Demokratie’ gearbeitet werden? Oder braucht es Neukonzeption?

2. Erinnerungskultur und -praxis

Das Paulskirchenjubiläum feiert eine konstruierte Kontinuität von Demokratie in Deutschland, und macht damit z.B. die Kolonialzeit und die Zeit des Nationalsozialismus “unsichtbar”. In die Zeit der Liberalisierung des Bürgertums fällt auch die Liberalisierung der Märkte: die Industrialisierung der Moderne markiert auch die Ökonomisierung von Böden, Rohstoffen, Gütern, Produkten, Ideen und auch Menschen. Diese gesteigerte Mobilität führte zu überregionalen, nationalen und internationalen (Arbeits-)Migrationsregimen. Die Beschaffung von Arbeitskräften, ökonomische Profitorientierung und Ausbeutung zum nationalen Vorteil des eigenen Bürgertums und der eigenen Bevölkerung stehen noch heute im Kontrast zu anderen Bevölkerungsgruppen im In- und Ausland, sodass die Ökonomie weiterhin eng mit demokratischen (Un-)Gleichheiten, Rechten und Teilhabe verbunden ist und im Wettbewerb steht. Die hegemoniale Demokratiekonstruktion übersieht globale und lokale Bezüge, Brüche und Ungleichheiten. Sie ermöglicht so nur ein “positives” Gedenken für einen bestimmten Teil Deutschlands, und blendet die Perspektiven von BIPoC Personen, queeren Menschen, Frauen, behinderten Menschen, Migrant*innen, etc. aus. Diese Form der Erinnerungskultur spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse wider, welche die weiße, männliche, wohlhabende Perspektive in den Vordergrund stellt und als allgemeingültig wahrnimmt. Zugleich steht die Vorstellung einer gut aufgearbeiteten deutschen Vergangenheit dem entgegen, dass in Wirklichkeit viele Perspektiven und Elemente von ihr ausgeschlossen oder unterrepräsentiert sind und dies somit in der Gegenwart umso stärker widerhallt. Die Rekonstruktionsarchitektur in Bezug auf die Paulskirche ist dafür ein gutes Beispiel: architektonische und städtebauliche Maßnahmen stellen den Versuch dar, die nationale Vergangenheit in ein positives Geschichtsbild zu stellen und sie ihrer historischen Widersprüchlichkeit zu entledigen.

  • Wer, was und wie wird erinnert vs. nicht erinnert in unserer Stadt und Gesellschaft?
  • Wessen Perspektiven und welche Praktiken sollten einen neuen Stellenwert in der Erinnerungskultur in Deutschland aus einer systemischen Perspektive erhalten?
  • Welche Vision gibt es für neue Ausgestaltungen von Erinnerung, Aufarbeitung und Verantwortung?

3. Praxis von Demokratie heute

Auch heute sind demokratische Teilhabe und die Gestaltung von Prozessen geprägt von Ein- und Ausschlüssen entlang von gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Dies wird konstituiert auf einer Vielzahl von Ebenen und Orten, vom Individuum bishin zur globalen Ebene.

  • Wer nimmt an demokratischen Prozessen teil, wie funktionieren Ein- und Ausschlüsse?
  • Was ist in Bezug auf die Zukunft der Demokratie wünschenswert? Welche Veränderungen sind denkbar?
  • Wie sollte de-/ postkoloniale Erinnerungskultur aussehen?
  • Wie könnte die hegemoniale, nationale Perspektive auf Erinnerung durch einen systemischen Ansatz erweitert werden? Was ist die Konsequenz dieses Ansatzes für die Erinnerungspraxis und das Demokratie-Konzept einer plural gewachsenen Gesellschaft der Gegenwart?

Panelziele

Für ffm-postkolonial ist es wichtig, mit den Panelisten Mirrianne Mahn, Dr. Onur Suzan Nobrega und Jeanne Nzakizabandi unterschiedliche Formen, Ebenen und Möglichkeiten von demokratischem, kritischem Handeln einzuladen. Außerdem ist es wichtig zu unterstreichen, dass die in den hegemonialen Diskursen übersehenen Stimmen nicht homogen, sondern auch divers und plural sein können. Entsprechend gibt es auch hier Herausforderungen und Verhandlungen in Möglichkeiten der Community-übergreifenden und intersektionalen Vergesellschaftungsformen und Solidarisierungen.

Postkoloniale Rundgänge und vieles mehr beim Spurensuche Festival

„Welchen Blick hat unser junges Publikum auf eine weiße, norm-privilegierte Welt? Welche Narrative der Rassismuskritik und des Empowerments wollen wir jungen Menschen zukünftig auf unseren Bühnen zeigen?“ Solchen und vielen anderen wichtigen Fragen widmet sich das diesjährige Spurensuche Festival (HIER … Continue reading
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