Am 8. Mai kapitulierten das NS-Regime und seine Wehrmacht vor den Alliierten. Über 55 Millionen wurden Opfer der deutschen faschistischen Herrschaft. Durch das Weltbild der sogenannten Volksgemeinschaft, dem Rassismus, dem Verhalten von Militär, Wirtschaft und der antisemitischen Gesellschaft konnte sich ein von der Mehrheit der Deutschen getragenes System entwickeln. Dieses mündete in der industriellen Ausbeutung und Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen – politisch, durch Glauben, sexuelle Orientierung oder schlicht in ihrer Herkunft begründet. Der Faschismus fand seinen beispiellosen Höhepunkt in der versuchten Vernichtung aller Jüdinnen und Juden – der Shoah.
Als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter erinnern wir insbesondere an die Rolle der deutschen Banken und der Chemie- und Rüstungsindustrie, die von Zwangsarbeit, Raub durch “Arisierung” und Besetzung profitierte. Die Befreiung von der NS-Herrschaft verdanken wir den Streitkräften Frankreichs, Großbritanniens, der Sowjetunion, der USA und der anderen Länder der Antihitlerkoalition. Wir verdanken die Verhinderung noch größeren Unrechts und Leids den vielen Formen des Widerstands sowie den Partisaninnen und Partisanen in vielen Ländern. Wir gedenken der Roten Armee, die von Osten die größte Last des Befreiungskrieges trug, und der U.S.-Truppen für die – letztlich kampflose – Einnahme der Stadt München von Westen.
Die Gewerkschaftsjugend fordert gemeinsam mit den Verbänden und Bündnissen: 1933 – 1945 ist nicht nur ein Kapitel im Schulbuch. Die deutsche Verantwortung für die zwei Weltkriege und die faschistische Herrschaft muss wieder ernst genommen werden.
Demokratie erfordert Antifaschismus. Wir bekämpfen neue und alte Demagogen, die Hand in Hand mit den Nazis marschieren und den Boden für Terrorismus bereiten. Der 8. Mai erinnert uns an die Pflicht zum täglichen Widerstand gegen Rechts auf der Straße, im Betrieb, in Stadtrat & Parlament, in Schule & Hochschule.
Den Befreiungstag 8. Mai ernst zunehmen, heißt für uns, Opposition zu deutschen Militäreinsätzen & Unterstützung rechter Kräfte, Waffenexporten und Stimmungsmache gegen andere Länder zu sein. Wir stehen für eine Politik der Entspannung und für eine starke, junge Friedensbewegung.
Am 8. Mai fragen wir nicht nach Verband und Partei. Wir gehen mit einer gemeinsamen Überzeugung auf die Straße:
Nie wieder Faschismus!
Nie wieder Krieg!
Aufruf der Münchner Gewerkschaftsjugend – DGB Jugend München
Unterstützt durch
Bildungsfreiräume e.V.
Bündnis München gegen Krieg und Rassismus
Bündnis 90 / Die Grünen München
Demokratik Işçi Dernekleri Federasyonu – DIDF Jugend München
Deutsche Kommunistische Partei – DKP München
Die Linke. München
Die Linke. Sozialistisch-demokraktischer Studierendenverband – dielinke.SDS in München
Freidenker München im Deutschen Freidenker-Verband e.V.
Freie Deutsche Jugend – FDJ München
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – GEW-Stadtverband München
JungsozialistInnen in der SPD – Jusos München, Bezirk Oberbayern, Landesverband Bayern
linksjugend [‘solid] münchen
Löwenfans gegen Rechts
München ist bunt e.V.
[muc] münchen postkolonial
Münchner Jugendbündnis
Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend – SDAJ München
Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken Kreisverband München
Stadratsgruppe Die Linke. in München
Studierendenvertretung der Ludwig-Maximilians-Universität München
Trägerkreis EineWeltHaus e.V.
Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der AntifaschistInnen – VVN-BdA München
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di Jugend Bezirk München