Unter dem Motto „Wir sind gekommen, um nicht nur zu bleiben, sondern auch mitzugestalten!“ rufen jugendliche Flüchtlinge für den 7. Dezember zu einer Demonstration für ein bedingungsloses Bleiberecht auf (17 Uhr / Wiesbaden Hauptbahnhof):
07.12.: Demonstration jugendlicher Flüchtlinge in Wiesbaden
Unter dem Motto „Wir sind gekommen, um nicht nur zu bleiben, sondern auch mitzugestalten!“ rufen jugendliche Flüchtlinge für den 7. Dezember zu einer Demonstration für ein bedingungsloses Bleiberecht auf (17 Uhr / Wiesbaden Hauptbahnhof):
Pressespiegel: Rückgabe von Gebeinen nach Nambia
Bei der Übergabe von Gebeinen von im Völkermord von 1904 bis 1908 getöteten Herero und Nama an eine Delegation aus Namibia kam es in Berlin zu einem Eklat. Einen Pressespiegel gibt es hier:
Pressespiegel: Rückgabe von Gebeinen nach Nambia
Bei der Übergabe von Gebeinen von im Völkermord von 1904 bis 1908 getöteten Herero und Nama an eine Delegation aus Namibia kam es in Berlin zu einem Eklat. Einen Pressespiegel gibt es hier:
Postkoloniale Kritk an „Occupy Wall Street“
Der „Occupy Wall Street“-Protest, der jüngst auch in Frankfurt adaptiert worden ist, wird in den USA und Kanada mit postkolonialer Kritk konfrontiert. Kritker_innen zufolge werden die „Occupy“-Aktionen entgegen ihrer Selbstinszenierung als „Protest der 99%“ größtenteils von weißen Männern getragen (spöttischen Beobachter_innen zufolge zu 99%), und bislang sind auch ausschließlich Weiße als Sprecher_innen in Erscheinung getreten. Außerdem ignoriert die Forderung, symbolträchtige Orte der Finanzwirtschaft zu „okkupieren“, dass viele bereits okkupiert worden sind – so befindet sich etwa die New Yorker „Wall Street“ auf einem Gebiet, das vor der Kolonisierung von Haudenosaunee und Algonquian bewohnt wurde. Weitere Kritik aus postkolonialer Perspektive zu Organisatonspraxis und Sprache der „Occupy“-Proteste fnden sich u. a. hier:
http://www.racialicious.com/2011/10/03/so-real-it-hurts-notes-on-occupy-wall-street/
http://www.racialicious.com/2011/10/11/decolonizaton-and-occupy-wall-street/
http://rabble.ca/news/2011/10/acknowledgement-occupatons-occupied-land-essental
http://mzzainal-straten.blogspot.com/2011/09/open-leter-to-occupy-wall-street.html
Postkoloniale Kritk an „Occupy Wall Street“
Der „Occupy Wall Street“-Protest, der jüngst auch in Frankfurt adaptiert worden ist, wird in den USA und Kanada mit postkolonialer Kritk konfrontiert. Kritker_innen zufolge werden die „Occupy“-Aktionen entgegen ihrer Selbstinszenierung als „Protest der 99%“ größtenteils von weißen Männern getragen (spöttischen Beobachter_innen zufolge zu 99%), und bislang sind auch ausschließlich Weiße als Sprecher_innen in Erscheinung getreten. Außerdem ignoriert die Forderung, symbolträchtige Orte der Finanzwirtschaft zu „okkupieren“, dass viele bereits okkupiert worden sind – so befindet sich etwa die New Yorker „Wall Street“ auf einem Gebiet, das vor der Kolonisierung von Haudenosaunee und Algonquian bewohnt wurde. Weitere Kritik aus postkolonialer Perspektive zu Organisatonspraxis und Sprache der „Occupy“-Proteste fnden sich u. a. hier:
http://www.racialicious.com/2011/10/03/so-real-it-hurts-notes-on-occupy-wall-street/
http://www.racialicious.com/2011/10/11/decolonizaton-and-occupy-wall-street/
http://rabble.ca/news/2011/10/acknowledgement-occupatons-occupied-land-essental
http://mzzainal-straten.blogspot.com/2011/09/open-leter-to-occupy-wall-street.html
Newsletter Oktober
Liebe Interessierte,
unser Newsletter #2, der euch über unsere nächsten Aktivitäten sowie weitere politische, kulturelle, wissenschaftliche u.a. Veranstaltungen im postkolonialen Kontext informiert, ist online.
Hier könnt ihr ihn als PDF herunterladen.
Sperrengeschoß Kolumbusplatz
Kurzfilme zu postkolonialen Verhältnissen
12. Oktober 2011 // 18.30 – 20.30 // Sperrengeschoß Kolumbusplatz // München anlässlich des 519. Jahrestags der sogenannten Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus Kurzfilme zu (post)kolonialen Verhältnissen
Eine Veranstaltung von lmd: la mirada distinta <<www.oeku-buero.de>> und [muc] münchen postkolonial <<www.muc.postkolonial.net>> // im Rahmen der Reihe lmd: la mirada distinta // Ökumenisches Büro e.V. // gefördert vom Kulturreferat der LH München und vom BMZ
„Postkolonial“ – was soll das denn jetzt schon wieder?
Wer unsere Zeit als „postkolonial“ bezeichnet, spricht gleichzeitig von Vergangenheit und Gegenwart. Mit dem Begriff „postkolonial“ kommen die Voraussetzungen der gegenwärtigen Globalisierung und ihre wirtschaftliche und kulturelle Vorgeschichte zur Sprache. Die Bezeichnung „postkolonial“ verweist auf die Nachwirkungen kolonialer Beziehungen, ohne zu behaupten, wir lebten nach wie vor in einem kolonialen Zeitalter. Das Wort „post“ bedeutet also nicht, dass etwas überwunden und hinter sich gelassen worden ist, sondern dass die koloniale Geschichte sich immer noch in der Gegenwart spiegelt.
Aha, und was hat das überhaupt mit mir zu tun?
Bis heute prägt die koloniale Vergangenheit unser Alltagsleben, unser Denken und unseren Blick auf die Welt. Die postkoloniale Gegenwart ist eine Gegenwart der Migrationen: Es ist die Gegenwart der Wanderarbeiter und Flüchtlinge, die in den Zentren wirtschaftlichen Wohlstands nach besseren Lebensmöglichkeiten suchen. Es ist der Versuch, sich die Versprechen der Freiheit zu nehmen: das Versprechen des Wohlstands durch Arbeit, das Versprechen der Gleichheit und die Behauptung, Rassismus überwunden zu haben und ihn nur noch als historisches Überbleibsel einer vergangenen Zeit zu sehen. Sie müssen die Erfahrung machen, dass diese Versprechen nicht für alle gleichermaßen gelten und letztlich nicht so universal gemeint sind, wie sie verkündet werden.
Na schön, aber warum das alles am Kolumbusplatz?
Wir wollen (post-) koloniale Verhältnisse, Personen und Strukturen sichtbar machen. Dabei geht es uns um ökonomische Ausbeutung, Rassismus und eine exotische Verklärung bzw. Vermarktung des sogenannten „Fremden“. Wir werfen einen Blick auf die alltäglichen und institutionellen Beteiligungen am (post-) kolonialen Geschehen und deren Verortungen in der Stadt München (Straßennamen, historische Orte, aktuelle Migrationspolitiken).
Postkolonialer Stadtplan von München
hier hängt er während einer Veranstaltung im Sperrengeschoß am Kolumbusplatz
Gegen die Abschiebung von Yahye Adan Dualle
Ein Aufruf der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße:
Yahye ist noch nicht 13, als er vor der Rekrutierungsbehörde der somalischen Armee flüchtet.
Seine Tante bezahlt einen Schlepper, der ihn bis nach Russland bringt. Dort wird er in einen Lastwagen nach Holland gesetzt, doch seine Reise endet in Polen, wo er Asyl beantragt.
Yahye ist ein Ausnahmetalent als Songwriter und Rapper/Sänger. Rasch beginnt er ein Netzwerk aufzubauen und Produzenten werden auf ihn aufmerksam. So gerät er ins Visier einer Rechten Szene. Nazis bedrohen ihn und legen ihm Nahe, “keine Black-Music in Polen” zu verbreiten. Als Yahye sich hilfesuchend an seine Produzenten wendet, distanzieren diese sich von ihm. Er fühlt sich nicht mehr sicher und flieht nach Deutschland, muss all seine Musik, seine Arbeit und Habe dort zurücklassen.
In Frankfurt findet er Menschen, die sich für ihn einsetzen und ihm die Stadt näher bringen. Ein Angebot, das er ohne zu zögern aufgreift. Schnell lernt er hier die unterschiedlichsten Menschen und Initiativen kennen und begeistert alle durch seine Offenheit, seine Freundlichkeit und sein Talent.
Seit fast einem Jahr arbeitet er unter dem Namen „Young Nino“ zusammen mit Musikern und Produzenten im Musikstudio der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße e.V. an seiner Musik und thematisiert darin u.a. seinen Weg nach Frankfurt. Das neuste Lied von ihm heißt „City of success“ und ist eine Hommage an die Stadt Frankfurt, in der Yahye sich seit langem endlich mal wieder sicher und Zuhause fühlt. Das Lied und einige weitere werden beim 7. Straßenfest der SIKS e.V. am 13.8.2011 erstmals aufgeführt und auch das neue Musikvideo zu seinem Frankfurt Song soll an diesem Tag gezeigt werden.
Es ist verblüffend, wie jemand, der materielle Armut, Bürgerkriegszustände, Neonaziterror, Flucht und kreative Frustration in seinen jungen Jahren erlebt hat, trotzdem zu keinem Zeitpunkt sein Ziel aus den Augen verliert und Track für Track gegen Hass andichtet, Beziehungen stiftet und zwischen den Kulturen vermittelt. Er ist eine künstlerische und soziale Inspiration für viele Leute.
Nun droht ihm die Abschiebung in den so genannten sicheren Drittstaat Polen, den er mehr fürchtet als sein Herkunftsland Somalia, in dem sich zurzeit die größte Hungerskatastrophe seit 60 Jahren abzeichnet.
Wir brauchen Yahye hier. Nicht weil er es mehr verdient hat zu bleiben als andere, sondern weil er die feste Absicht hat, diese Stadt zu Gunsten der Menschen, die in ihr leben, mitzugestalten.
Es kann einfach nicht sein, dass ein junger Mensch, der nach einem langen Weg endlich angekommen zu sein schien, nun alleine in eine ungewisse, ja lebensbedrohliche Zukunft geschickt werden soll!
Unterschriftenaktion für Yahye!!!
Bitte das PDF ausdrucken unterschreiben lassen und an uns schicken.
-> PDF
Stadtteilinitiative Koblenzer Straße e.V.
Koblenzer Straße 9
60327 Frankfurt am Main
Pressespiegel: