Und schon wieder wird ein Buch präsentiert, zu dem wir ein Kapitel beigetragen haben:
DEUTSCHLAND POSTKOLONIAL?
Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit
neues Buch: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit
„This is Not an Atlas“ ist erschienen
Wir freuen uns sehr über das Erscheinen dieses tollen Buches – und dass wir Teil davon sein dürfen!
„This Is Not an Atlas gathers more than 40 counter-cartographies from all over the world. This collection shows how maps are created and transformed as a part of political struggle, for critical research or in art and education: from indigenous territories in the Amazon to the anti-eviction movement in San Francisco; from defending commons in Mexico to mapping refugee camps with balloons in Lebanon; from slums in Nairobi to squats in Berlin; from supporting communities in the Philippines to reporting sexual harassment in Cairo. This Is Not an Atlas seeks to inspire, to document the underrepresented, and to be a useful companion when becoming a counter-cartographer yourself.“
Decolonize -Touren durch München am 4. und 11. November
Am 4. und 11. November gibt es Decolonize -Touren durch München mit uns! Im Rahmen des „politik im freien theater“ Festivals finden auch noch andere Stadtspaziergänge statt, die sich spannend anhören:
Erneuter offener Postkolonialer Rundgang, 27. Oktober, 11 Uhr
Bei unserem Stadtrundgang geht es um eine kritische Auseinandersetzung mit den lokalen Frankfurter Spuren der deutschen Kolonialgeschichte. Wir besuchen dabei verschiedene Stationen, an denen die (Nicht-)Aufarbeitung und (Nicht-)Erinnerung der deutschen Gesellschaft mit ihrer Kolonialgeschichte exemplarisch dargestellt werden kann. Wir thematisieren historische und gegenwärtige Bezüge zum Kolonialen im Lokalen. Dies ist ein Versuch, die kolonialen Spuren in der deutschen, hier Frankfurter, Gegenwart zu thematisieren und so ein Bewusstsein für in der kolonialen Vergangenheit gewachsene, heute teilweise fortbestehende Machtasymmetrien zu gewinnen.
Triggerwarnung: Wir greifen auf kolonial aufgeladene und rassistische Bilder und Begriffe zurück, um deren Zusammenhänge und Fortbestehen kritisieren zu können.
Treffpunkt: Willy-Brandt-Platz (unter dem Vordach neben dem Eingang der Neuen Oper), 11 Uhr s.t.
Frankfurt am Main
Dauer des Rundgangs: ca. 2 Stunden
max. Teilnehmer*innenzahl: 25 Personen
Wir bitten um Anmeldung unter Perspektivwechsel – Reihe kritischer Stadtrundgänge in Frankfurt 2018
Mahnwache anlässlich der Rückgabe menschlicher Schädel an Namibia // Solemn Vigil on the occasion of the return of human skulls to Namibia
Entschuldigung für Genozid jetzt! – Völkermord verjährt nicht! Mahnwache anlässlich der Rückgabe menschlicher Schädel an Namibia
am 29.08.18 von 17:00 bis 20:00 Uhr in der Hererostraße / Ecke Waterbergstraße in München
Apology for the genocide now! – Genocide does not become statute-barred! Solemn Vigil on the occasion of the return of human skulls to Namibia
on the 29th of August from 5pm until 8pm on the corner of Hererostraße/ Waterbergstraße in Munich
Vortragsreihe „DECOLONIZING KNOWLEDGE: Objekte, Sammlungen und die Ambivalenz der Aufklärung“ in Göttingen
Aus der Veranstaltungsankündigung:
Decolonizing Knowledge. Objekte, Sammlungen und
die Ambivalenz der Aufklärung
Postkoloniale Studien machten in letzter Zeit vermehrt auf den Zusammenhang zwischen Wissensproduktion und kolonialer Machtausübung aufmerksam. Kolonia- lismus kann damit nicht nur als eine soziale, politische oder ökonomische Praxis betrachtet werden, die sich über direkte Herrschaft und Ausbeutung etabliert und aufrechterhält, sondern auch als eine Wissensordnung, die »westliches« Wissen universalisiert und gleichzei- tig »andere« Wissensbestände marginalisiert. Dass mit dem Ende der realen kolonialen Herrschaft keineswegs ein Ende asymmetrischer Wissensordnungen verbun- den ist, bildet ebenfalls eine wichtige Einsicht postko- lonialer Studien.
Die Referentinnen und Referenten der Reihe fragen anhand unterschiedlicher Fallbeispiele zum einen da- nach, welchen Anteil Wissen am europäischen koloni- alen Projekt hatte und wie dieses Wissen zu einem Teil der kolonialen Herrschaftspraxis wurde. Besonderes Interesse gilt der materiellen Kultur der Wissenschaften. Über das Sammeln, Ordnen und öffentliche Inszenie- ren wurden universitäre Sammlungsobjekte zu einem zentralen Instrument, um Wissen über den »Anderen« herzustellen und zu vermitteln.
Zum anderen geht es um das ambivalente Erbe aufgeklärter Wissensparadigmen. Das Versprechen der Auf- klärung nach Partizipation und Emanzipation durch den Gebrauch der Vernunft und die Anwendung kritischen Denkens ging Hand in Hand mit der Suche nach uni- versellen Wahrheiten, die kulturelle Differenzen über- geht und sich weigert, alternative Wissensformen als gleichwertig anzusehen. Wie können die Prinzipien der Aufklärung in heutigen Zusammenhängen produktiv gemacht werden, ohne dabei überkommene Wissens- hierarchien zu reproduzieren?
Plakat_Vortragsreihe_Wissen_Final
Termine
14. Mai
Das Zirkulieren von Intimität. Tansanische Initiations- objekte aus der Sammlung des Missionars und Ethnologen Meinulf Küsters und ihre Karriere im 20. Jahrhundert
Richard Hölzl, Göttingen
28. Mai
Born to Go Wild? Koloniale Forschungsreisen im langen 19. JahrhundertRebekka Habermas, Göttingen
4. Juni
Ton, Steine, Scherben – Synchronisierte Objekt- geschichten jenseits institutioneller Ordnung
Regina Sarreiter, Berlin
5. Juni
Hörsaal PH 20, Humboldtallee 19/21, Dienstag, 18.00 Uhr
Curating Socialist Environments: (Post)colonial Histories, Ethnographic Exhibitions and Public Art Interventions
Zusammen mit dem Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte, Göttingen
Philipp Schorch, München
11. Juni
Auditorium, Weender Landstraße 2, Seminarraum EG
Zum Othering in der kritischen Philosophie Kants
Karin Hostettler, Basel
18. Juni
Die Sozialwissenschaften dekolonisieren: mit dem anstatt über den Süden denken
Sebastian Garbe, Gießen
2. Juli
Eine Weichenstellung von irritierender Nachhaltigkeit.
Zur Entstehung der deutschsprachigen ästhetischen Theorie im globalen und kolonialen Kontext des 18. Jahrhunderts
Ruth Sonderegger, Wien
9. Juli
Rescuing the Enlightenment from the Europeans
Nikita Dhawan, Innsbruck
Ausstellung: „Der Wilde schlägt zurück“ – Kolonialzeitliche Europäerdarstellungen der Sammlung Lips
Das Buch „The Savage Hits Back“ schlug in den 1930er-Jahren hohe Wellen: Der Kölner Ethnologe Julius Lips zeigte darin, wie Künstler aus den Kolonien Europäer darstellten. Die Ausstellung zeigt erstmals die von Lips gesammelten Objekte und macht unterschiedliche historische Perspektiven auf Kolonialgeschichte sichtbar.
16.3 bis 3. 6. 2018
(Abb. Rheinisches Bildarchiv Köln/Wolfgang F. Meier)
Straßenumbenennungsfest am 10.12.2017 ab 14 Uhr
Straßenumbenennungsfest in der
Dominikstraße in Bogenhausen, München
Datum: 10.Dezember 2017
Uhrzeit: 14 Uhr
Ort: Dominikstraße, an der Kreuzung mit der Nettelbeckstraße
Programm
14 Uhr: Beginn mit Musik
14.30 Uhr: Begrüßung der geladenen Gäste
14.45 Uhr: Erklärungen von Münchner* Organisationen die seit langem die
Umbenennung der Kolonialstraßen fordern.
15.15 Uhr: Wer war Hans Dominik (Dominikstraße) / Der Völkermord in Namibia
16.00 Uhr: Umbenennung der Dominikstraße
16-30Uhr: Erklärung des Bündnisses an die Stadt München und an den
Bezirksausschuss 13 Bogenhausen
17.00 Uhr Ende
》》Da das Wetter schön sein wird, werden wir Glühwein für Dich/Euch vorbereiten Für diejenigen, die die bayerische „Leitkultur“ pflegen möchten, gibt es Bier.
Für den kleinen Hunger gibt es Fingerfood!
Info über die Aktion
Leider sind in Deutschland bzw. München noch viele Straßen nach deutschen Kolonialisten und Soldaten benannt, die in Ländern wie Namibia, Tansania und Kamerun Massaker und Völkermord begangen haben.
Zu diesen historisch belasteten Straßennamen gehören Straßen in Trudering und Bogenhausen.
Dies ist unserer weltoffenen Stadt München unwürdig und beleidigend für seine multikulturelle Gesellschaft und die Menschen, die aus diesen Ländern stammen.
Deshalb fordern der Arbeitskreis Panafrikanismus und zahlreich zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen in München seit Jahren die Umbenennung dieser Straßen. Auch der Migrationsbeirat der LH München (damals Ausländerbeirat) hat die Stadt zwei Mal durch einstimmige Beschlüsse zur Umbenennung dieser Straßen aufgefordert.
Wir betonen es heute noch: Wir werden keine Ruhe geben, solange diese Straßen nicht umbenannt werden!
Veranstalter: Arbeitskreis Panafrikanismus München e.V.
Gefördert durch das Kulturreferat der LH München & Sozialreferat der LH MünchenIn Kooperation mit:
[muc] münchen postkolonial, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland(ISD), Netzwerk MORGEN, Nord Süd Forum München e.V., Netzwerk Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern, Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland
Mit Unterstützung der Migrationsbeirat der Stadt München
Vorlesungsreihe „Wissen.Macht.Raum – Geschichten der Geographie“ im Wintersemester an der Goethe-Uni
Eine spannende Vorlesungsreihe, die an mindestens zwei Terminen auch einen postkolonialem Fokus enthält. Mehr Infos hier.
Aus dem Programm:
24.01.2018 | Dr. Carsten Graebel (Universität Tübingen) Die Erforschung der Kolonien. Expeditionen und koloniale Wissenskultur deutscher Geographen 1884-1919 |
Als das Deutsche Reich nach Übersee expandierte, beteiligten sich viele Universitätsgeographen an der landeskundlichen Erforschung der vom Deutschen Reich annektierten Territorien. Der Vortrag von Dr. Carsten Gräbel beleuchtet, wie Geographen in den deutschen Kolonien forschten, welche Wissensbestände sie durch ihre Expeditionen erzeugten und welche Forschungstechniken hierbei zur Anwendung kamen. Auch der Umgang mit den einheimischen Helfern und der lokalen Bevölkerung wird Thema sein.
07.02.2018 | Katharina Schmidt, Dr. Tobias Schmitt, Katrin Singer (Universität Hamburg) Blicke zurück, um nach vorne zu schauen: Zur postkolonialen Gegenwart aktueller Geographien |
Kolonialismus ist kein Thema der Vergangenheit. Post- und dekoloniale Perspektiven benennen und hinterfragen vielmehr die Gegenwart und Kontinuitäten von Kolonialität in unserem heutigen (Forschungs)Alltag und unserem Geographie-Machen. Wenn historische Zusammenhänge jedoch allein einer abgeschlossenen Vergangenheit zugeschrieben werden, und weiße Kategorien, Blicke und Wissensproduktionen unhinterfragt als Normalität anerkannt werden, fällt es schwer, diese Gegenwart zu erkennen und einen Umgang damit zu finden.